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Sie erhalten unser gesamtes Bio-Sortiment an Geflügelfleisch und Wurst direkt in unserem
kleinen Hofladen bei unseren Ställen in der Woringer Straße 47 in Hetzlinshofen.

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Über uns

Interview mit Sarah Rieder

Steckbrief
Robert Adelwarth, geboren am 25.07.1984, führt seit 2010 seinen eigenen Bio-Geflügelhof. Dabei hat er sich auf das Aufziehen von Puten spezialisiert, denen er mit viel Auslauf, intensiver Pflege und ohne Anwendung von medikamentösen Mitteln eine möglichst artgerechte Haltung bietet. Derzeit leben neben 1.500 Puten, welche auf drei Ställe verteilt sind, über ein Dutzend Schafe, vier Esel, vier Katzen und ein Hund auf seinem Hof. Das Besondere dabei ist: Robert hat den Hof nicht übernommen, sondern seit 2010 Stück für Stück aufgebaut. Nach der Schule entschied er sich 2000 erst für eine Lehre zum Veranstaltungstechniker.
Diese schloss er 2003 ab und übte den Beruf bis 2009 aus. In demselben Jahr besuchte er aus Interesse einen konventionellen Putenhof. Das, was er dabei sah, veranlasste ihn letztendlich nicht nur zu einer Änderung der eigenen Ernährungsweise, sondern zu seinem beruflichen Wechsel hin zur Landwirtschaft.

Warum ist für dich dein Beruf Berufung?
Fleisch sollte gegessen werden, aber mit Respekt. Mir tun die Tiere leid, nicht nur, dass sie ihr Leben lassen, sondern auch wie. Deswegen will ich das mit meinem Hof anders machen und mit einem größeren Hof kann man auch mehr verändern. Daher bin ich immer am Weitermachen und am Schauen, dass der Hof weiter wächst.

Wie bist du auf den Beruf gekommen?
Mich hat das einfach mal interessiert, wie so ein Hof aufgebaut ist. 2009 bin ich zufällig an einem Putenhof vorbeigefahren. Da hab ich den Bauern gefragt, ob ich mir seinen Hof anschauen dürfte und er hat mich auch tatsächlich rumgeführt. Was ich aber gesehen hab, hat mich irgendwo total erschüttert: wie die Tiere gehalten werden und wo dann letztendlich unser Essen herkommt. In dem Moment hab ich beschlossen, dass ich es in Zukunft anders haben will. Dass es nun Puten geworden sind war eher Zufall. Jedoch gelten in der Bio-Haltung Puten als die Königsklasse und ich bin jemand, der sich gerne Herausforderungen stellt. Wenn mir jemand sagt, dass etwas nicht klappt, will ich das umso mehr.

Was war dein ursprünglicher Berufswunsch?
So einen richtigen Traumberuf hatte ich zwar nie, aber als Kind soll ich immer gemeint haben, dass ich später unbedingt was mit der Natur und vor allem mit Tieren machen möchte.

Kam für dich ein Studium in Frage oder hattest du deinen Fokus auf die Ausbildung?
Über ein Studium habe ich schon kurz nachgedacht, da es finanziell attraktiv gewesen wäre. Als geprüfter Landwirt erhält man einen Zuschuss, da hätte sich das schon gelohnt. Der Hof hat sich aber in kurzer Zeit wahnsinnig schnell entwickelt, daher ist es zeitlich nie rausgegangen. Das war schon ein gewaltiger Sprung vom Angestelltenleben in die Selbstständigkeit - mittlerweile haben wir 1.500 Puten, um die sich ein Mitarbeiter und ich kümmern. Wir beide schlachten auch und verarbeiten das Fleisch in unserer Metzgerei selbst. Meine Freundin, meine Mutter und eine Mitarbeiterin sind dann für den Verkauf unserer Produkte zuständig. Innerhalb von nur sechs Jahren von Null auf Hundert war schon extrem schnell.

Welche Momente begeistern dich an deinem Beruf?
Wenn ich sehe, wie begeistert die Leute von meinem Betrieb sind und wie ich die Landwirtschaft führe. Es ist immer toll, wenn man positives Feedback bekommt, gerade zu Anfang. Da war es längst nicht absehbar, dass sich das alles so gut entwickeln würde. Da stecken riesige Investitionen dahinter und es hätte trotzdem genauso gut schief gehen können. Deshalb bin ich umso glücklicher, dass alles soweit geklappt hat.

Was ist das Schönste an deinem Beruf?
Dass ich es anders mache als die konventionellen Betriebe und damit Erfolg habe. Meine Tiere haben genug Platz, bekommen keine unnötigen, medikamentösen Behandlungen und werden nicht mit überflüssigen Maßnahmen, wie dem Kürzen der Schnäbel, gequält. Damit kann ich den Tieren ein gutes Leben ermöglichen und der Verbraucher hat gesundes Fleisch ohne Nebenwirkungen.

Und was ist weniger schön?
Es gibt so viele Menschen, die es gar nicht interessiert, was auf ihrem Teller landet und wie es produziert wurde. Da wird oft wenig hinterfragt, was wirklich noch natürlich und gut für Tier und Natur ist. Stattdessen zählt dann nur der Preis: Hauptsache billig.

Vom Veranstaltungstechniker zum Landwirt - hat deine vorherige Ausbildung einen Einfluss auf deinen jetzigen Beruf?
Die Ausbildung zum Veranstaltungstechniker war für meine persönliche Entwicklung auf jeden Fall gut. Als junger Mensch lernt man in dieser Phase sehr viel, dabei natürlich genauso viel über sich selbst. Beispielsweise hatte ich während der Ausbildung sehr stark mit Menschen zu tun, das war wiederum super für mein Selbstbewusstsein. Meinen eigenen Weg, abseits von konventionellen Meinungen und Lehrsätzen, gehe ich auch heute selbstbewusst.

Was wünscht du dir für die Zukunft?
Für die Zukunft habe ich noch einige Ziele, die ich unbedingt erreichen will. Für den Betrieb will ich Mitte nächsten Jahres eine Metzgerei in den Hof integrieren, damit die Tiere direkt hier geschlachtet werden. Privat will ich noch ein Haus bauen und eine Familie gründen, das ist das Wichtigste für mich. Über alles, was da noch obendrauf kommt, freue ich mich.